Wohnen an der Glandergassleiten
Wohnen AN DER Glandergassleiten
1. Preis 2019
Realisierungswettbewerb „Wohnen an der Glandergassleiten“, Einladungswettbewerb
Ausloberin Markt Wolnzach
9 Hektar, GF ca. 30.680 m², 232 Wohneinheiten
zusammen mit liebald+aufermann landschaftsarchitekten, München
aktuell Bearbeitung im laufenden B-Plan-Verfahren
Visualisierungen: delaossaarchitekten
Umfeld und Städtebau
Das Planungsgebiet bildet den neuen nordöstlichen Ortsrandabschluss von Wolnzach im Übergang zur hügeligen, landwirtschaftlich geprägten Feldflur. Das Entwurfskonzept bildet aus diesen Rahmenbedingungen einen der Topografie folgenden zentralen Anger aus der zentraler Erschließungs- und Begegnungsraum zugleich ist. Im Südwesten wird über offene, ringförmig gruppierte Einzel- und Kettenhäuser ein subtiler Übergang an die bestehenden Siedlungsstrukturen geschaffen. Wegeverbindungen werden aufgegriffen und in die freie Landschaft fortgeführt.
Die nordöstliche Fassung des Angers erfolgt über linsenförmige „Gehöftgruppen“, bestehend aus unterschiedlichen Gebäudetypologien, die einen dörflich, geprägten Gemeinschaftshof umschließen. Zum Anger hin sind die „Gehöfte“ mit einer Verbindungsmauer gefasst, während sich die grün geprägten Fugen dazwischen zur Landschaft hin öffnen und teilweise als kleinmaschiges, gebietsinternes Wege- und Treppennetz dienen.
Das Gebietsentrée zur Glandergasse hin wird durch den „Hopfenhof“, einem Blocktypus mit unterschiedlichen Sonderwohnformen gebildet. Denkbar wäre hier ein Bewohnercafé als Quartierstreff und ggf. eine Mobilitätsstation. Die vorgelagerten zentralen Sickerflächen überquert man über einen „Steg“, der sich als Anger bis zum höchsten Punkt des Quartiers fortsetzt.
Die Dächer sind als steilere Satteldächer mit teils aneinandergereihter Giebelständigkeit vorgesehen. Diese Typologie nimmt Bezug zur historisch gewachsenen Dachlandschaft von Wolnzach und arrondiert diese auf eine eigenständige Weise, ohne mit dem gewachsenen Ortskern konkurrieren zu wollen. Gehöfte als Maßstabsbildner: Diese sind jeweils in Zuschnitt und Ausstattung individuell gestaltet und bilden den zentralen Identifikations- und Kommunikationsraum für die Bewohner. Die privaten Gärten liegen jeweils auf zwei Niveaus und bieten somit gut nutzbare private Gartenflächen. Die den Höhenlinien folgenden Höfe werden mit Kinderspiel, Fahrradabstellmöglichkeiten sowie kleinen Treffpunkten zum Feiern ausgestattet. Gemeinsame Gemüse- oder Kräuterbeete sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Je eine Baumart herrscht in jedem Hof vor. Weite Teile der Häuser sind direkt an die unter dem Hof liegende Tiefgarage angeschlossen, wodurch ein Parken „im eigenen Haus“ ermöglicht wird.