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EDINBURGHPLATZ RIEM

EDINBURGHPLATZ RIEM

Edinburghplatz, Flughafen-Riem-Straße, Londonstraße | 81829 München
Bauherr GEWOFAG Holding GmbH
GF ca. 19.000 m² | 198 Wohneinheiten mit integrierter Kinderkrippe und zwei Tiefgaragen
Leistungsumfang LPH 1-9 – ARGE mit Grassinger Emrich Architekten
Fertigstellung Oktober 2016
Landschaftsarchitektur von Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH
Fotografie: Thilo Härdtlein

Die GEWOFAG realisierte einen Geschosswohnungsbau auf zwei Baufeldern, WA1 & WA 12, im 4. Bauabschnitt in München Riem. Dieses Planungsgebiet liegt im westlichen Teil der neuen Messestadt Riem im südlichen Anschluss des Edinburghplatzes. Im Osten grenzt das Gebiet an einen Grünzug, im Westen an den Landschaftspark.

Im Baufeld WA 1 wurden sechs Wohngebäude mit drei bis fünf oberirdischen Geschossen, einem unterirdischen Geschoss und gemeinsamer Tiefgarage errichtet. Im Baufeld WA 12 entstand zusätzlich eine dreigruppige Kinderkrippe und ein Gemeinschaftsraum für die Bewohner der Anlage.

Mit Ausnahme der Riegel an den Grünzügen liegen die Gebäudezugänge an den Erschließungsstraßen. Die überdachten, großzügigen Vorzonen führen über Stufenanlagen zu dem erhöht liegenden Erdgeschossniveau. Die barrierefreien Zugänge liegen in den Innenhöfen und werden über in die Freianlagen integrierte Rampenanlage erschlossen.

Das zentrale Thema des Entwurfs ist die Schaffung einer urbanen Gestalt nach außen und einer starken Öffnung der Fassaden nach innen zum grünen Hof. Zur Bewältigung der gegensätzlichen Ausprägungen zwischen städtebaulich gewünschter, aber auch sonnenbezogener Orientierung werden zwei sich unterscheidende Typen ausgebildet: Die Straßenfassade der Gebäude suggeriert Geschlossenheit und hüllt sich wie eine schützende Schale um den Baukörper. Daher findet man an den Fassadenseiten außen schräg einspringende Fensterelemente als „französische Fenster“. Dies gewährleistet, dass wirklich alle Wohnungen eine Öffnung der Fassade zum Außenraum und zur Sonne hin ermöglicht wird.

Die Balkonzone, zu den Innenhofbereichen gerichtet, ist mit rhythmisch angeordneten Streben gestaltet, die als Geländeraussteifung und Führungen für den auf Balkonvorderkante liegenden Sonnen- und Sichtschutz dienen. Hierdurch entstehen „Grüne“ Zimmer, die im verschatteten Zustand als hochwertige Wohnraumerweiterung nutzbar sind. Die innere Hoffassade ist im Gegensatz zur geschlossenen Straßenfassade von Durchlässigkeit und Vielschichtigkeit gekennzeichnet, der Versatz der Balkone bietet spannende und individuelle Raumerlebnisse.

Die Hofbereiche sind weitgehend von Zufahrts- und Aufstellflächen der Feuerwehr freigehalten. Dies schafft die Möglichkeit eines naturnahen Grünraums, mit hoher Aufenthaltsqualität und einer optimalen Freiraumgestaltung ohne weitere Planungszwänge. Die zweigeschossige Kinderkrippe befindet sich im Nord-West-Riegel des WA 12. In dieser Lage ist sie gut auffindbar und verkehrsgünstig erschlossen. Die Gruppenräume orientieren sich nach Süden, in den geschützten Innenhof.