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Stinnes­­straße Ingolstadt

Stinnesstraße INGOLSTADT
1. preis 2018

1. Preis im Bieterverfahren
BayernHeim GmbH
Stinnesstraße, Ingolstadt
GF ca. 42.500 m², Gewerbe, Café, 11 Häuser, davon 3 Hochhäuser (433 WE), Gemeinschaftseinrichtungen, KiTa, Mobilitätsstation, geförderter Wohnungsbau EOF
Leistungsumfang: LPH 1-5 Landschaft: Büro Freiraum, Freising
seit 2019 in der Planung

Visualisierungen: Martino Hutz

Das Planungsgrundstück arrondiert den baulichen Abschluss des Piusviertels zum Westpark hin, der im Rahmen der geplanten Landesgartenschau zu einem attraktiven Landschaftspark ausgebaut wird. Südlich umschreibt das Quartier einen ebenfalls neu anzulegenden Quartierspark, der über einen Steg an das Gelände der Landesgartenschau angebunden wird. Im Norden schließen großmaßstäbliche Gewerbehallen der Audiwerke an, die über eine begrünte Wallanlage etwas abgeschirmt werden.

Der dem B-Plan zugrundeliegende städtebauliche Entwurf nimmt die Besonderheiten des Ortes auf und schafft mittels einer offenen, schachbrettartig angeordneten Solitärhausstruktur und einer spielerischen Höhenentwicklung ein einzigartiges, urbanes Quartier.

Das Entwurfskonzept bezieht sich auf die geplante, schwingende Gestaltung der angrenzenden Park- und Landschaftsflächen. Es modifiziert subtil den orthogonalen städtebaulichen Ansatz, indem nur die quartiersinternen Wandflächen polygonal ausgebildet werden, wogegen die äußere stadtraumprägende Kante entlang der Straße beibehalten wird. Dies gelingt mittels fünfeckiger Gebäudegrundflächen, wodurch die Zwischenräume und Höfe in Schwingung versetzt werden und so ein spannendes Raumkontinuum entsteht, das sehr selbstverständlichen in den Quartierspark überfließt.

Die windmühlenartig angeordneten Freisitze verstärken die räumliche Dynamik und bieten dabei sehr hohe Privatheit, da je Fassadenseite nur ein Freisitz zugeordnet ist.

Vorhandene Wegeverbindungen werden aufgegriffen und durch das Quartier hindurch vernetzt. Durch die gemischte Erdgeschossnutzung entlang der öffentlichen Räume gestalten sie sich attraktiv und abwechslungsreich.

Der mit seinen zwei Hochpunkten definierte und sich zum Gartenschaugelände öffnende Quartiersplatz bildet mit seinen vielfältigen und praxistauglichen Nutzungen im Erdgeschoss eine belebte und differenzierte Ortsmitte über das eigentliche Quartier hinaus.

Hier finden sich zentrale Funktionen wie Nahversorgung, Café, Kita und Quartiersbetreuung/Bewohnertreff, Friseur, Krabbelgruppe sowie Mobilitätsstation. Im 1. OG des Hochpunktes zum Steg hin orientiert liegen Praxen.

Die nördlichen Flächen eigenen sich eher für nicht quartiersbezogene Nutzungen, wie beispielsweise kleinteilige, externe Dienstleister für Audi, Ingenieurbüros, Kreative usw. Die Adressbildung für das Wohnen wird konsequent von innen heraus entwickelt, während sich die Gewerbe- und Sondernutzungszugänge zu den öffentlichen Räumen und den oberirdischen Parkplätzen hin orientieren. Überlagerungen und Querungen der unterschiedlichen Nutzungen werden so vermieden. Den Bewohnern bieten sich geschützte und kommunikative Hof- und Freiflächen an.